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Die Gründerin und Imamin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, Seyran Ates, wird mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet.
Als Autorin und Frauenrechtlerin leiste Ates einen bedeutenden Beitrag zum respektvollen Zusammenleben und kämpfe unermüdlich für einen modernen, aufgeklärten Islam, sagte "Zeit"-Korrespondent Matthias Naß, Vorsitzender der Jury. Ates habe sich mit der Gründung der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in beispielhafter Weise für einen Dialog zwischen den Kulturen und Religionen engagiert.
Ates erhielt nach Eröffnung der Moschee am 16. Juni 2017 zahlreiche Morddrohungen und lebt unter Polizeischutz. Die Moschee hat kein eigenes Gebäude, sondern nutzt zurzeit einen Raum der evangelischen Kirche St. Johannis in Moabit. Bereits 2014 wurde Ates mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
"Reporter ohne Grenzen" setze sich seit seiner Gründung für eine freie Medienberichterstattung ein, so die Jury. Die Organisation verteidige die Arbeit von Journalisten gerade in einer Zeit, da auch in Europa die Pressefreiheit immer mehr bedroht sei.
Gestiftet wird der 16. Preis von der Wochenzeitung "Zeit", der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Marion Dönhoff Stiftung. Zur Jury zählen unter anderem Friedrich Dönhoff, Anne Will und Astrid Frohloff. Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002) war "Zeit"-Chefredakteurin und Herausgeberin.