"Seebrücke"-Demonstration in Duisburg

"Seebrücke"-Demonstration in Duisburg
Rund 800 Menschen haben am Samstag in Duisburg an einer Kundgebung des Aktionsbündnisses "Seebrücke" teilgenommen. Sie forderten ein "Ende des Flüchtlingssterbens" im Mittelmeer und wandten sich gegen eine Kriminalisierung der Seenotrettung. Die friedliche Veranstaltung ging nach Angaben der Polizei gegen 21 Uhr am Garten der Erinnerung zu Ende.

"Fähren statt Frontex", "Duisburg soll ein sicherer Hafen werden" und "Lebensretter sind keine Verbrecher" hieß es auf Transparenten und Flugblättern. An der katholischen Ludgeri-Kirche waren orange Stoffbahnen angebracht. Die Farbe soll an die Rettungswesten Schiffbrüchiger erinnern.

Die Demonstranten forderten, die "völkerrechtlich illegale Behinderung der Seenotrettung" schnellstens zu stoppen. "Wir kämpfen für Humanität und wollen Leben retten", betonten Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen in Duisburg, die zur Unterstützung der Demonstration aufgerufen hatten. Sie kritisierten die Migrations- und Flüchtlingspolitik in Europa.

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Mehr als tausend Flüchtlinge haben die Schiffe von Hilfsorganisationen in den vergangenen Tagen auf dem Mittelmeer gerettet. Die Überlebenden auf der "Sea-Watch 3" dürfen nun den italienischen Hafen Tarent anlaufen.
Für ihren "mutigen Einsatz" hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, den zivilen Seenotrettern im Mittelmeer gedankt. "Sie nehmen eine Verantwortung wahr, die wir alle gemeinsam haben."


Aufgerufen zu der Demonstration in Duisburg hatten verschiedene Parteien, die Kirchen sowie Flüchtlingsinitiativen. Auch in Düsseldorf und in Köln fanden am Samstag "Seebrücke"-Kundgebungen statt. Eine ähnliche Aktion war für Sonntag In Hamburg geplant.