Bischof für öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Bischof für öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare
Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, hat sich für die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen.

Seine Kirche gehört zu den wenigen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), in der keine entsprechenden öffentlichen Trau- oder Segnungsfeiern möglich sind. Über eine Einführung wird an diesem Mittwoch entschieden. July warb am Dienstag zum Auftakt der Beratungen der Landessynode in Stuttgart für einen Gesetzentwurf des Oberkirchenrats, mit der die Landeskirche einen biblisch orientierten und "christusorientierten" Weg gehen könne und gleichgeschlechtliche Paare nicht ausschließe.

July wies darauf hin, dass die geplante Neuregelung, die eine öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ins Ermessen der Gemeinden stellt, einen Abstand zur traditionellen Ehe halte. Außerdem werde es einen umfassenden Gewissensschutz für Pfarrer geben.

Mehr zu Homo-Ehe
LKW der evangelischen Kirche auf dem CSD in Frankfurt 2023
Zum Christopher Street Day sind Tausende Menschen mit Regenbogenflaggen, in grellen Outfits und Musik durch die Innenstädte deutscher Metropolen gezogen. Mit dabei: evangelische Kirchengemeinden.
Regenbogen über einem Kirchturm
Mal darf der Gottesdienst nicht "Trauung" heißen, mal ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen, mal ist gar nichts geregelt. Ein Überblick über die kirchlichen Heiratsmöglichkeiten für homosexuelle Paare in den Landeskirchen.

Der Landesbischof rief die 98 Synodalen zur Einheit auf. Er bedauerte die "polarisierende" Diskussion in den vergangenen Monaten. Es gehe in der Debatte aber nicht um Bibeltreue gegen Bibelvergessenheit oder Barmherzigkeit gegen Fundamentalismus, hob der Bischof hervor. Befürworter und Gegner beriefen sich beide auf biblische Grundlagen.