De Maizière hört gern "heulende Weiber"

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Foto: epd-bild/Rolf Zöllner

"Du siehst mich": Bundesinnenminister Thomas de Maiziere beim evangelischen Kirchentag in Berlin auf dem Roten Sofa der Kirchenpresse.

De Maizière hört gern "heulende Weiber"
Eine gute h-Moll-Messe ist Innenminister de Maizìere lieber als eine schlechte Predigt. Oder eben Sängerinnen, die seine Frau als "heulende Weiber" bezeichnet.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hört gerne "heulende Weiber". So bezeichne seine Frau seinen Musikgeschmack, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin und erwähnte Sängerinnen wie Norah Jones und Sade. Um sich in Krisensituationen zu beruhigen, höre er aber auch geistliche Musik. "Eine gute h-Moll-Messe ist mir da immer lieber als eine schlechte Predigt", sagte der Minister.

Um seinen Glauben wolle er kein Aufheben machen, sagte de Maizière weiter. "Am besten wirkt man als Christ, wenn man danach handelt und sein Christsein nicht alle zwei Sekunden auf der Zunge trägt." In seinem Ministeramt gehe es nicht um seine persönlichen Interessen. Da müsse er auch mit Menschen zusammenarbeiten, "die ich nicht mag, und auch mit dem Teufel Kirschen essen".

Der stellvertretende "Bild"-Chefredakteur Daniel Böcking berichtete in der Diskussionsrunde mit dem Titel "Ich sehe was, was du nicht siehst -  als Christ unter besonderer Verantwortung", wie ihn Reportereinsätze in Katstrophengebieten wie nach dem Erdbeben in Haiti 2010 verändert hätten. Dadurch habe er zu einer "radikalen inneren Umkehr gefunden". Seitdem gehe es ihm gut, auch wenn der christliche Glaube "keine Wellnesstherapie" sei.

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