Foto: epd/Staatsbibliothek zu Berlin-PK
Nürnberger Plakatdruck der 95 Thesen von Martin Luther in der Ausstellung"Bibel - Thesen - Propaganda".
Zu sehen sind auch das "Achtliederbuch" und weitere frühe Gesangbuchdrucke der Reformationszeit. Das "Achtliederbuch" wurde bereits um die Jahreswende 1523/1524 von einem Nürnberger Drucker publiziert und kann laut Staatsbibliothek gewissermaßen als Vorläufer aller evangelischen Gesangbücher gelten. Das kleine Büchlein mit dem umfänglichen Titel "Etlich Cristlich lider Lobgesang und Psalm dem rainen wort Gottes gemeß auß der heyligen schrifft durch mancherley hochgelerter gemacht in der Kirchen zu singen wie es dann zum tayl berayt zu Wittenberg in uebung ist" enthält unter anderem vier Lieder von Martin Luther.
Seine 95 Thesen sandte Luther den Angaben zufolge unter anderem dem Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg. Zugleich kursierten in Luthers Umfeld einige Abschriften. Heute sind laut Staatsbibliothek nur noch sieben Exemplare der Thesendrucke aus Nürnberg und Leipzig bekannt. Zwei davon werden in Berlin aufbewahrt: die Staatsbibliothek besitzt einen Druck aus Nürnberg, das Geheime Staatsarchiv einen aus Leipzig.
Weitere Exponate der Ausstellung sind ein Druck von Luthers "Sermon von dem Ablass und Gnade" von 1518, der die Reformationsbewegung wesentlich mit auslöste, sowie die päpstlichen Bulle, mit der Papst Leo X. im Jahr 1520 Luther den Bann androhte.
"Bibel-Thesen-Propaganda. Die Reformation erzählt in 95 Objekten" ist vom 3. Februar bis 2. April 2017 sowie zum Evangelischen Kirchentag vom 24. bis 28. Mai 2017 jeweils dienstags bis samstags von 11 bis 19 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr zu sehen.
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