Bedford-Strohm bedauert lettische Entscheidung zur Frauenordination

Bedford-Strohm bedauert lettische Entscheidung zur Frauenordination
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, bedauert die Abschaffung der Frauenordination in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands.

Allerdings sei "die größte Leidtragende dieses Beschlusses die Lutherische Kirche in Lettland selbst, weil sie sich eines großen Reichtums der Frauen mit ihren Erfahrungen beraubt", sagte Bedford-Strohm dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag in Köln. Die EKD habe "wunderbare Erfahrungen" mit Frauen im Pfarramt gemacht und wolle diese nicht mehr missen.

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Frauen dürfen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands nicht mehr Pfarrerinnen werden. Mit einer Dreiviertel-Mehrheit schaffte die Synode der Kirche am Freitag die Frauenordination trotz internationaler Proteste ab. In Lettland wurden Pfarrerinnen erstmals 1975 zugelassen. Damals war das kleine Land an der Ostsee noch eine Teilrepublik der Sowjetunion. Doch Janis Vanags, konservatives Oberhaupt der Religionsgemeinschaft, hat seit seiner Einsetzung als Erzbischof 1993 keine Frauen mehr ordiniert. Diese faktische Verweigerung der Frauenordination wurde nun auch in der Kirchenverfassung festgelegt.