Dröge fordert Hinrichtungsstopp im Iran

Dröge fordert Hinrichtungsstopp im Iran
Der Berliner Bischof Markus Dröge hat mit scharfen Worten die Verletzung der Menschenrechte im Iran angeprangert.

Nötig sei "ein sofortiger Hinrichtungsstopp", fordert Dröge am Samstag in einer Videobotschaft an die Deutsch-Exiliranische Gesellschaft. Die Videobotschaft wurde bei einer Veranstaltung des Vereins der Exiliraner zum Thema Menschenrechte, Freiheit und Demokratie im Iran in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche ausgestrahlt.

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Der Bischof sprach von einem "beispiellosen Anstieg von Hinrichtungen im Iran" allein in diesem Jahr. Diese seien ein "besonders schwerwiegender menschenrechtlicher Skandal, den wir nicht stillschweigend hinnehmen dürfen", sagte Dröge. Er verwies darauf, dass seit Anfang 2015 im Iran täglich drei Menschen hingerichtet würden: "Die Todesstrafe ist für mich in keinem Land der Welt mit dem christlichen Menschenbild vereinbar".

Im Iran würden zum Teil Minderjährige so lange inhaftiert bleiben, bis sie volljährig sind, damit dann die Hinrichtung vollzogen werden könne. Dies stelle "einen direkten Bruch des Völkerrechts dar". Bürgerrechtler und Menschenrechtler würden im Iran drangsaliert und religiöse Minderheiten verfolgt, kritisierte der Bischof weiter. Dröge bat Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Religion um den Einsatz für einen sofortigen Hinrichtungsstopp im Iran.