Die Feier der Eucharistie (Danksagung/Abendmahl) spielt auch bei den Kopten eine wichtige Rolle. Das letzte Abendmahl Christi erinnert sie daran, dass Jesus den Menschen seinen Leib (= Brot) gegeben und sein Blut (= Wein) für sie vergossen hat. Das Abendmahlsverständnis ist das der Teilhabe an der wahrhaftigen Gegenwart Christi.
Eine eucharistische Liturgie kann zwischen zwei und drei Stunden dauern und ist geprägt durch Symbolik, Riten und einer hohen Anzahl an Wiederholungen, Akklamationen, lauten und stillen Gebeten und Gesängen, die den Gläubigen eine direkte und aktive Anteilnahme am Geschehen mit allen Sinnen ermöglichen. Die Eucharistie-Feier endet für gewöhnlich mit einem gemeinsamen Agape-Mahl.Galerie
Die Koptisch-Orthodoxe Kirche ist in Ägypten entstanden und ist eine der ältesten Kirchen der Welt. Innerhalb der Ostkirchen zählt sie zur Gemeinschaft der altorientalisch-orthodoxen Kirchen (im Gegensatz zu den orthodoxen bzw. chalkedonisch-orthodoxen Kirchen). Als Gründer gilt der Evangelist Markus, der Überlieferungen zufolge im 1. Jahrhundert nach Christus in Ägypten gewirkt und dort sein Martyrium erlitten haben soll.
Im 5. Jahrhundert hat sich dann eine eigenständige "koptische Kirche" entwickelt, weil man sich uneins darüber war, ob Jesus ganz Mensch oder ganz Gott war. Die Kopten vertreten die Auffassung, Jesus Christus habe zwei Naturen gehabt, die aber nicht getrennt voneinander, sondern vermischt gewesen seien, wobei die göttliche dominiert habe. Als Beweis dafür sehen die Kopten zum Beispiel Jesu Verhalten gegenüber Lazarus: Er habe um ihn geweint (menschlich), aber er habe ihn auch vom Tode auferweckt (göttlich).
Der Begriff "Kopte" leitet sich aus der europäisierten Form von "qubti/qibti" (Arabisch) ab und bedeutet "Ägypter". Heutzutage sind rund fünf bis zehn Prozent der Ägypter koptische Christen. Aufgrund der schwierigen Situation leben viele Kopten in der Diaspora.