Die Markuskathedrale in Kairo ist die Kathedralkirche des Papstes und Patriarchen von Alexandrien der koptischen Kirche. Ihren Namen verdankt die Kirche dem Evangelisten Markus, der als Begründer des Christentums in Ägypten gilt.
Die vom Ägypter Michel Bakhoum entworfene Kathedrale zählt zu den größten Kirchengebäuden auf dem afrikanischen Kontinent. Anlässlich der Weihe der Kathedrale 1968 gab die katholische Kirche Teile der im 9. Jahrhundert geraubten Überreste des Evangelisten Markus (die seitdem im venezianischen Markus-Dom ausgestellt waren) zurück. Die Markusreliquien werden heute in einem Ikonenschrein in der Kairoer Markuskathedrale aufbewahrt.Galerie
Die Koptisch-Orthodoxe Kirche ist in Ägypten entstanden und ist eine der ältesten Kirchen der Welt. Innerhalb der Ostkirchen zählt sie zur Gemeinschaft der altorientalisch-orthodoxen Kirchen (im Gegensatz zu den orthodoxen bzw. chalkedonisch-orthodoxen Kirchen). Als Gründer gilt der Evangelist Markus, der Überlieferungen zufolge im 1. Jahrhundert nach Christus in Ägypten gewirkt und dort sein Martyrium erlitten haben soll.
Im 5. Jahrhundert hat sich dann eine eigenständige "koptische Kirche" entwickelt, weil man sich uneins darüber war, ob Jesus ganz Mensch oder ganz Gott war. Die Kopten vertreten die Auffassung, Jesus Christus habe zwei Naturen gehabt, die aber nicht getrennt voneinander, sondern vermischt gewesen seien, wobei die göttliche dominiert habe. Als Beweis dafür sehen die Kopten zum Beispiel Jesu Verhalten gegenüber Lazarus: Er habe um ihn geweint (menschlich), aber er habe ihn auch vom Tode auferweckt (göttlich).
Der Begriff "Kopte" leitet sich aus der europäisierten Form von "qubti/qibti" (Arabisch) ab und bedeutet "Ägypter". Heutzutage sind rund fünf bis zehn Prozent der Ägypter koptische Christen. Aufgrund der schwierigen Situation leben viele Kopten in der Diaspora.